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27 OCTOBER — 10 NOVEMBER 2022   STEFAN RÖMER RECODED FAILURES — A TRANSCATEGORIAL RETROSPECTIVE

Stefan Roemer

27 October 6 - 9 PM Opening
29 October 12 - 4 PM
5 October 12 — 4 PM
10 November 7 - 9 PM Finissage

and by appointment

In the exhibition ReCoded Failures - A Transcategorial Retrospective, Stefan Römer presents his own artist's posters that represent an exhibition or an important individual work. The title of the exhibition refers to the common practice among artists of retrospectively reinterpreting "failures", making corrections both in individual works and in their œuvre.

Stefan Römer designed a large part of the posters together with the graphic artist Dirk Lebahn.

Andreas Reihse (Periode) and Stefan Römer have just produced the song SEX PRACTICE IS TEXT PRACTICE together, the corresponding album ReCoder SOUND (Corvo Records 2022) will be heard during the opening and the finissage.

In der Ausstellung ReCoded Failures — A Transcategorial Retrospective zeigt Stefan Römer eigene Künstlerplakate, die jeweils eine Ausstellung oder ein wichtiges Einzelwerk repräsentieren. Mit dem Ausstellungstitel wird die bei Künstler*innen geläufige Verfahrensweise des rückblickenden »Umdeutens« von »Fehlern« aufgegriffen, Korrekturen sowohl in »Einzelwerken« als auch in ihrem »Gesamtwerk« vorzunehmen. So nahm der Fotograf Jeff Wall seine Retrospektive in Basel (2005) zum Anlass, einige Großfotografien neu zu bearbeiten, und Gerhard Richter ließ sich vom Museum Ludwig viele Jahre zuvor erworbene Gemälde zurück ins Atelier liefern, um sie malerisch zu überarbeiten. Auch in der Musik und im Film sind Neubearbeitungen anlässlich von Reissues geläufig.

Der in beiden Bedeutungsweisen an sich schon problematische Begriff des »Werks« bezieht sich im Titel durch die Parenthese auf einen »transkategorischen« Rückblick. Das beliebig reproduzierbare und im Format skalierbare Medium Plakat soll hier als ein idealtypisch »transkategoriales Kunstwerk« gelten.
Der Begriff wird vom Philosophen Peter Osborne für »postkonzeptuelle Kunst« eingesetzt. Er definiert mit diesem komplexen philosophischen Begriff ein den globalen Bedingungen der zeitgenössischen Kunst entsprechendes Modell, das kurz gefasst eine medienübergreifend repräsentative Gleichwertigkeit von (1.) der Dokumentation seines Produktionsprozesses, (2.) des Werks in seiner Ausstellung sowie (3.) deren Dokumentation als »postkonzeptuelles Kunstwerk« fassen kann. Dadurch ergäbe dieses Neuverständnis der zeitlichen auch eine Veränderung der ontologischen Verfassung des Kunstwerks. Stefan Römer schlägt vor, diese Sichtweise um Lev Manovichs Begriff der »Transcodierung« zu ergänzen.

Stefan Römer weist Plakaten eine besondere künstlerische Bedeutung der Vermittlung zu. In diesem Sinn erscheinen sie in der Ausstellung nicht nur als autonome visuelle Arbeiten, sondern vertreten auch ihre Projektinhalte und umreißen somit Römers künstlerische Praxis seit den 1980er Jahren.

Andreas Reihse und Stefan Römer haben gerade gemeinsam den Song SEX PRACTICE IS TEXT PRACTICE produziert, das entsprechende Album ReCoder SOUND (Corvo Records 2022) wird während der Ausstellungseröffnung zu hören sein.

Einen Großteil der Plakate hat Stefan Römer gemeinsam mit dem Grafiker Dirk Lebahn gestaltet.

stefanroemer.com

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